Mail-On-Tape

In der Reihe Kuriositäten, die die Welt nicht (unbedingt) braucht, habe ich letztens einen Freund mit einem Rätsel versorgt.
Daten auf einem alten «Kassettchen» abzuspeichern, stand schon lange auf meiner ToDoList.
Mit Commodore, vor meiner Zeit, war es bereits mal üblich, Daten auf normalen Audio-Kassetten abzuspeichern.
Da ich aber meinen alten Taperecorder nicht aufschrauben wollte, um direkt an den Schreibköpfen herumzubasteln,
entschied ich mich für einen Weg, die Daten mit einem Protokoll aus dem Amateurfunk mit Tönen auf die Kassette zu schreiben.

Dieses habe ich als Challenge mit nur wenigen Hints in ein altes Stimmcouvert gepackt und ihm per Post zugeschickt.
Anfangs wollte ich es richtig schwierig machen und die paar Zeilen Text in tar und par2 kapseln, zwecks error correction.
Aber weil die Datenmengen schlussendlich zu gross wurden und die Länge des Kassettenbandes gesprengt hätten, habe ich es es beim rohen Text in 8 Minuten Gepiepse belassen. Auch Bit-Fehler entstanden mit 30 Baud keine. Einzig auf die GPG-Signatur konnte ich nicht verzichten, da das Tape in unserer Zeit der totalen Überwachung auf dem Postweg abgefangen und verändert werden könnte. =P
Den Rest des Tapes habe ich mit dem Ton von Snowden-Dokus und Musik überspielt um das Finden der Daten zu erschweren.

Zum das Ganze aufs Tape zu spielen, waren nur folgende Befehle nötig,
und die Verbindung des Computers per Kopfhörerausgang zu aux meiner Stereoanlage.
gpg --clearsign MailOnTape.txt > SignedMailOnTape.txt
cat SignedMailOnTape.txt | minimodem --tx 30

Der Empfänger brauchte keine Kabel, sondern nur ein Mikrofon am Computer.
minimodem --rx 30

Bis jetzt habe ich noch keine Reaktion auf mein Mail-On-Tape …